Im Entstehungsjahr des Originalbildes mit dem Titel „Arbeitsloser während der Weltwirtschaftskrise“ von 1930 erstreckten sich die globalen Auswirkungen der Wirtschaftskrise von 1929 mit voller Wucht auf alle sozialen Bereiche: Produktion, Kultur, Politik, Dienstleistung und Alltagsleben. Viele Menschen waren aus der großen Not heraus bereit, jede nur erdenkliche Arbeit anzunehmen. Nicht nur wurde dadurch die Rolle des Sozialstaates, der Eigenverantwortung und der sozialen Klassen unter neue Vorzeichen gesetzt; auch die Ermöglichung der Katastrophe Nationalsozialismus ist eine direkte Folge des Untergangs der Weimarer Republik gewesen.
Als ikonisches Bild eines Zustandes, wurde die im Archiv des Deutsches Historischen Museums Berlin befindliche Fotografie in die Gegenwart der COVID-19 Situation des Jahres 2020 übertragen. Aus der arbeitnehmerischen „ich suche“ des arbeitslosen Proletariats wird invertiert das freischaffende „ich biete“ des Kultur– und Kunstsektors und dient so nicht nur als ironisches Selbstportrait des Künstlers Gottfried Binder, sondern auch als ernst gemeintes Sinnbild einer ganzen Generation von freien Kulturschaffenden, die als letzter Rest eines prekären Dienstleistungssektors fungieren und stets am Rande des ökonomischen Bankrotts ideell agieren.
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Corona, Pudel
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