WIP work in progress


Mitkuration Ausstellung studentischer Arbeiten Westwerk Leipzig Leipzig Deutschland 2007 Mitkuration Ausstellung studentischer Arbeiten Westwerk Leipzig Leipzig Deutschland 2007 W..P. – work in progress W. I. P. versucht genau das zu […]

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Mitkuration

Ausstellung studentischer Arbeiten Westwerk Leipzig Leipzig

Deutschland 2007

Mitkuration

Ausstellung studentischer Arbeiten Westwerk Leipzig Leipzig

Deutschland 2007

W..P. – work in progress

W. I. P. versucht genau das zu zeigen: Werke, die sich in Arbeit befinden, kรผnstlerische Prozesse, Varianten, Unfertiges auf dem Weg zum Ziel, wenn es eines gibt. Aber die Ausstellung will auch ganz speziell
Arbeiten prรคsentieren, die sich dem Verweigern, die Ziellosigkeit ausdrรผcken, vielleicht auch Antriebslosigkeit.


W.I.P. will Produktionen Studierender der Universitรคt Leipzig ausstellen, die zudem parallel zu ihrer Hochschulausbildung kรผnstlerisch tรคtig sind und eventuell auf dem Kunstmarkt FuรŸ fassen wollen. Dabei spiegelt sich nicht nur die Arbeitssituation der Produzenten wider, welche dem oft angenommenen Kรผnstlerklischee der Suchenden, Nicht-Wissenden zu entsprechen scheinen. Sondern es wird ebenso die Lage der Kuratoren reflektiert: Als Studenten geisteswissenschaftlicher und kรผnstlerischer Fรคcher ist das Ziel der Ausbildung und das spรคtere Arbeitsfeld ebenso ungewiss. Die Idee, eine Ausstellung zu konzipieren, ist auch aus dem Gefรผhl des Unbehagens in Bezug auf das momentane Ausbildungssystem an der Universitรคt geboren: Zwar wird der Studierende in Seminaren und Vorlesungen mit wissenschaftlichen
Einheiten gefรผttert, ist schlussendlich in der Lage, sich mit Texten auseinanderzusetzen und unbekannte Themen zu erschlieรŸen. Ein traditionelles Arbeitsfeld eines Kunsthistorikers, etwa in Museen und Galerien, erfordert jedoch mehr als dies. Wie man das erlernte Wissen daher praktisch anwenden soll, bleibt einem GroรŸteil der Studenten unklar. In diesem Sinne mรผssen auch sie Schwerpunkte selbst produzieren, Projekte starten, organisieren, diskutieren, sich aufreiben, eventuell scheitern. Work in progress eben.

W. I. P. als Gruppe, aber auch als (Ausstellungs-)Konzept hinterfragt die Bedingungen der Kunstproduk tion ebenso wie die der Prรคsentation:

Wieso wird genau dieses Kunstwerk aus der Masse von qualitatvollen Arbeiten ausgesucht? Welche Rolle spielen Kriterien wie persรถnlicher Geschmack und Beziehungen, Vereinbarkeit mit dem Ausstellungskon-
zept, Gestaltungsmรถglichkeiten und Grenzen des gegebenen Raumes oder schlicht der Wunsch nach Varianz und รผberraschenden Effekten? Welche Werke werden durch ihre Exponierung hervorgehoben und warum? Welche Auswirkungen haben unsere Entscheidungen fรผr die Aneignung durch den Rezipienten?

W. I. P. wird nicht in einem cleanen, weiรŸen Galerieraum prรคsentiert. Stattdessen wurde mit Rรคumlichkeiten im ehemaligen Industriearmaturenwerk an der Karl-Heine-StraรŸe 85 ein Ort ausgesucht, welcher sich gerade im (Wiederauf-)Bau befindet und an dem auch zum Zeitpunkt der Ausstellung gearbeltet wird. Er entspricht somit einerseits dem Titel und bricht andererseits mit den Erwartungshaltungen des Publikums.

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